Nachhaltigkeit für Autofahrer: Möglich oder nur Augenwischerei

Nachhaltigkeit für Autofahrer: Möglich oder nur Augenwischerei

Wer Auto fährt, gilt gern mal aus Umweltsünder. Ist die Nutzung eines Automobils auch nachhaltig möglich? Einerseits gibt es immer mehr Elektromobilität, was schon mal den CO2-Ausstoß deutlich senkt. Aber selbst beim Benziner oder beim Diesel gibt es Möglichkeiten, nachhaltiger zu agieren. Entscheidend ist der Umgang mit dem Fahrzeug. Es fängt beim Kauf an und endet bei Themen wie Recycling, aber auch Fahrstil.

Fahrzeugteile kaufen und alte Teile richtig entsorgen

Ein nachhaltiger Umgang mit dem Auto fängt schon bei der Auswahl von Ersatzteilen an. Wer geprüfte Gebrauchtteile nutzt oder Komponenten nur bei Bedarf austauscht, spart sich Geld und Ressourcen. Besonders relevant ist das bei Verschleißteilen wie Reifen, Bremsen und Stoßdämpfern.

Große Wirkung hat auch der Umgang mit Autobatterien. Beim Wechsel von Starterbatterien oder Hochvoltsystemen in Elektroautos ist eine fachgerechte Entsorgung unerlässlich. Alte Batterien gehören nicht in den Hausmüll, sondern an die Sammelstelle.

Ziel ist es beim Recycling immer, Rohstoffe wie Lithium, Kobalt oder Nickel zurückzubekommen und im Kreislauf zu halten. Gerade diese Rohstoffe werden immer rarer und sind keine Selbstverständlichkeit.

Gebraucht vs. Neuwagen: So schonen Fahrer Ressourcen

Der erste Blick sagt, dass ein fabrikneues Fahrzeug effizienter ist. Die Herstellung frisst allerdings enorme Ressourcen. Immer mehr Menschen wählen einen gut erhaltenen Gebrauchtwagen, denn damit lassen sich Energie, Wasser und CO2 sparen. All das würde bei der Herstellung eines Neuwagens benötigt, hinzu kommen die höheren Kosten. Der Weiterbetrieb eines gut erhaltenen Fahrzeugs ist umweltfreundlicher als der Wechsel zum Neumodell.

Ausschlaggebend ist hier der Zustand des Fahrzeugs, der Verbrauch und wie viele Kilometer noch gefahren werden. Manchmal macht es für Fahrer sogar Sinn, lieber auf Carsharing oder Leasing zu setzen. Die Mobilität bleibt flexibler und ressourcenschonender. Es lohnt sich, auch die Batterie nach der Kapazität zu beurteilen.

Nicht jeden Weg mit dem Auto zurücklegen

Mittlerweile möchten 3 von 4 Deutschen ernsthaft nachhaltiger leben und der nachhaltigste Weg im Verkehr ist es, nicht jede Strecke mit dem Auto zu fahren. Wenn die Strecke kürzer ist als fünf Kilometer, sind Fahrrad und Fußweg die bessere Option. Manchmal ist es zwar bequem, morgens um die Ecke zum Bäcker zu fahren, das kostet aber nur Sprit und hinterlässt eine schlechte Ökobilanz. Wer regelmäßig prüft, ob sich Fahrten bündeln oder sogar ersetzen lassen, entlastet die Umwelt und das Zeitkonto. Einkaufsfahrten können kombiniert werden, Fahrgemeinschaften am Morgen reduzieren den Verkehr und die Suche nach dem Parkplatz. Da das Deutschlandticket eine günstige Option für den Nahverkehr ist, lohnt sich auch das in großen Städten.

Der richtige Fahrstil reduziert den CO2-Ausstoß

Weniger Gas, vorausschauend fahren, früh hochschalten und nicht abrupt Bremsen. Diese vier Regeln sorgen dafür, dass Autofahren umweltschonender wird. Der Verbrauch kann sich dadurch um bis zu 20 Prozent reduzieren. Und dann spielt auch die Beladung des Fahrzeugs eine Rolle. Wer ständig unnötigen Ballast hin und her transportiert, verbraucht mehr Energie. Wird jetzt noch der Reifendruck immer wieder gecheckt und die Klimaanlage nicht unnötig genutzt, lässt sich noch mehr Energie sparen. Ein smarter Fahrassistent hilft dabei, den Fahrstil effizienter zu gestalten. Das hat einen positiven Nebeneffekt! Das Fahren wird nicht nur umweltfreundlicher, die Lebensdauer des Fahrzeugs verlängert sich ganz nebenbei.

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